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Engagement für Geflüchtete im Wandel. Ergebnisse einer Befragung zur Tätigkeit der Freiwilligenagenturen im Bereich Flucht und Asyl

Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM); Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. (bagfa)

Der Angriffskrieg in der Ukraine und die damit verbundene Flucht war für 80% der Freiwilligenagenturen in Deutschland ein Anlass, die Aktivitäten im Bereich Flucht & Asyl auszuweiten oder neue Projekte anzustoßen.

  • Netzwerk: RatSWD
  • Disziplin: Sozial
  • Forschungsmethode: Quantitativ
  • Forschungsdesign: Primärerhebung, Repräsentativ angelegte Befragung
  • Erhebungsstatus: Daten zugänglich, Ergebnisse veröffentlicht, Erhebung abgeschlossen, Open-Access-Publikation

Ziele der Studie

Flucht und Vertreibung sind seit dem 24. Februar 2022, dem Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine, wieder in das Zentrum der öffentlichen Debatte gerückt. Im Zuge dessen gewann auch das Engagement und die Unterstützung für die geflüchteten Menschen aus dem bedrohten und vielerorts zerstörten Land an Aufmerksamkeit. Zivilgesellschaftliche Akteure organisieren seitdem Unterbringungs-, Unterstützungs- und Gestaltungsmöglichkeiten und geben so der gesellschaftlichen Solidarität einen Rahmen und den Engagierten einen Beteiligungsraum. Freiwilligenagenturen sind als lokale Anlauf-, Beratungs- und Vernetzungsstellen für bürgerschaftliches Engagement wichtige Akteure im Gesamtgefüge des Engagements für Geflüchtete vor Ort. Um ihre spezifische Rolle und gleichzeitig, an ihrem Beispiel, die Entwicklungen im Feld empirisch fundiert bewerten zu können, wurde eine Befragung durchgeführt.

Studiendesign/Umsetzung

Insgesamt wurden 412 Freiwilligenagenturen in ganz Deutschland eingeladen, an der Online-Umfrage teilzunehmen. Die hohe Beteiligungsquote von 36 Prozent untermauert die Bedeutsamkeit des Engagement- und Vernetzungsfelds Flucht und Asyl für die Freiwilligenagenturen. Innerhalb der Befragung wurde sowohl auf die aktuelle Situation als auch auf den Zeitverlauf seit 2015/2016 eingegangen. Die Befragung wurde im Mai und Juni 2022 durchgeführt und ist Teil des Forschungsprojekt ,,Die aktivierte Zivilgesellschaft“.

Die Freiwilligenagenturen, die an der Befragung teilgenommen haben und im Themenfeld „Flucht und Asyl“ tätig sind, bilden ein heterogenes Feld in Bezug auf regionale Lage und organisationale Charakteristika ab. Sie verteilen sich mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern auf alle Bundesländer, wobei sich eine besonders starke Beteiligung an der Erhebung in Bayern gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zeigt. Mit nur einer Organisation aus Bremen und dem Saarland, sowie zwei Agenturen aus Rheinland-Pfalz, sind Agenturen aus diesen Bundesländern in der Online-Befragung am geringsten vertreten. Die regionale Verteilung der teilnehmenden Agenturen entspricht der Verteilung der Freiwilligenagenturen in Deutschland.

Datenverfügbarkeit

In der Regel stellt das DeZIM die Forschungsdaten zur Verfügung. Unter folgendem Link kann man sie beantragen: Datenarchiv (dezim-institut.de)

Weiterführende Links

Veröffentlichungen: 2022_Analyse_Engagement_fuer_Gefluechtete_im-Wandel.pdf (bagfa.de)
Website Verbundprojekt ,,Die aktivierte Zivilgesellschaft“: Aktivzivil – Die aktivierte Zivilgesellschaft