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14
Mrz
2023

Forschungsdaten nachnutzbar machen

Forschende stehen zu Beginn ihrer Karriere oft vor der Frage nach dem richtigen Forschungsdatenmanagement (FDM). Insbesondere bei kleinen Forschungsprojekten ist vielen unklar, wie die Daten langfristig nutzbar gemacht werden können. Mit einer neuen Handreichung und einem Foliensatz gibt der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) Empfehlungen für das FDM in kleinen Forschungsprojekten.

Forschungsdaten können je nach Disziplin und Erhebungsmethode sehr unterschiedlich ausfallen. In den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zählen dazu beispielsweise Messdaten, Texte, Survey-Daten, Beobachtungsdaten oder Fragebögen. Auch kleinere Forschungsprojekte können durch nachvollziehbares FDM ihre Daten nachnutzbar machen. Eine Arbeitsgruppe des RatSWD hat eine Handreichung und einen Foliensatz erarbeitet, um dafür praxisorientierte Hilfestellung zu bieten.

Die Handreichung orientiert sich an den fünf Phasen des Forschungsdaten-Lebenszyklus. Für jede Phase gibt es nützliche Links, Tools und praktische Hinweise. Ein Glossar mit Begriffserklärungen erleichtert zusätzlich den Einstieg in das Thema. Zielgruppen sind insbesondere Promovierende, aber auch Studierende und Forschende in kleinen Projekten in den Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften.

„Gerade Forschende, die nicht in groß angelegten Studien eingebunden sind, haben bislang wenig systematische Unterstützung, wie sie ihre Forschungsdaten managen und so nachnutzbar machen können. Die Handreichung schafft hier Abhilfe“, so Prof. Dr. Jörg Strübing, Co-Vorsitzender der AG FDM in kleinen Projekten des RatSWD.

Zusätzlicher Foliensatz für Lehrende

Zusammen mit der Handreichung hat der RatSWD einen Foliensatz veröffentlicht. Die etwa 60 Folien entsprechen einer Lehreinheit (ca. 90 Minuten) und können für Einführungsveranstaltungen der Methodenlehre genutzt werden. Der Foliensatz eignet sich sowohl für Veranstaltungen auf Bachelor- als auch auf Masterlevel. Inhaltlich orientiert sich der Foliensatz an der Handreichung und integriert viele Links und Tools sowie zusätzliche Beispiele.

„Lehrende können den Foliensatz nach Belieben anpassen, daher eignet er sich für viele verschiedene Lehrformate und kann einen hervorragenden Einstieg in die Thematik bieten“, sagt Prof. Dr. Christiane Gross, ebenfalls Co-Vorsitzende der AG.

Die beiden Veröffentlichungen stehen auf der Webseite des RatSWD zum freien Download zur Verfügung:

 


Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) berät seit 2004 die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der Forschungsdateninfrastruktur für die empirischen Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften. Im RatSWD arbeiten zehn durch Wahl legitimierte Vertreterinnen und Vertreter der sozial-, verhaltens- und wirtschaftswissenschaftlichen Fachdisziplinen mit zehn Vertreterinnen und Vertretern der Datenproduktion zusammen.

Der RatSWD ist Teil des Konsortiums für die Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften (KonsortSWD) in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Er versteht sich als institutionalisiertes Forum des Dialoges zwischen Wissenschaft und Datenproduzenten und erarbeitet Empfehlungen und Stellungnahmen. Dabei engagiert er sich für eine Infrastruktur, die der Wissenschaft einen breiten, flexiblen und sicheren Datenzugang ermöglicht. Diese Daten werden von staatlichen, wissenschaftsgetragenen und privatwirtschaftlichen Akteuren bereitgestellt. Derzeit hat der RatSWD 42 Forschungsdatenzentren akkreditiert und fördert deren Kooperation.

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