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Entwicklung des RatSWD

Die Anfänge des RatSWD reichen in das Jahr 1998 zurück.

Damals veröffentlichten Richard Hauser, Gert G. Wagner und Klaus F. Zimmermann das Memorandum „Erfolgsbedingungen empirischer Wirtschaftsforschung und empirisch gestützter wirtschafts- und sozialpolitischer Beratung“. Darin beschrieben sie Defizite bei den Zugangsmöglichkeiten zu statistischen Daten für die Wissenschaft und machten auf datenschutzrechtliche Fragen aufmerksam. Das Memorandum löste eine intensive Debatte aus, in deren Folge das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 1999 die „Kommission zur Verbesserung der informationellen Infrastruktur zwischen Wissenschaft und Statistik“ (KVI) ins Leben rief. Die Aufgabe dieser Kommission war es, ein Gutachten mit notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Forschungsinfrastruktur für die empirischen Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zu erstellen. Es wurde 2001 mit dem Titel „Wege zu einer besseren informationellen Infrastruktur“ veröffentlicht. Im selben Jahr wurde der Gründungsausschuss des RatSWD konstituiert.

In den Anfangsjahren wurden durch den Gründungsausschuss des RatSWD (2001–2004) entscheidende Weichen zur Verbesserung der Forschungsdateninfrastruktur gestellt. Die ersten Forschungsdaten- und Datenservicezentren wurden eingerichtet und im Jahr 2004 wurde der RatSWD als Beirat der Bundesregierung berufen.

Die sich anschließenden Berufungsperioden des RatSWD waren durch vielfältige Themenschwerpunkte geprägt. Zentrale Ziele waren dabei:

  • Sensibilisierung von Wissenschaft, Forschungsförderung und Politik für die gesellschaftliche Relevanz von Forschungsdaten und ihrer Zugänglichkeit
  • Wissenschaftsfreundliche Gestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen empirischer Forschung
  • Standardsetzung und stete Weiterentwicklung auf dem Gebiet des datenschutzkonformen, nutzerfreundlichen Zugangs zu Forschungsdaten
  • Fortlaufende Erweiterung des dezentralen Netzwerkes der Forschungsdatenzentren

Chronik des RatSWD

Kommission (1999–2001)

Gutachten der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eingesetzten Kommission zur Verbesserung der informationellen Infrastruktur zwischen Wissenschaft und Statistik

Gründungsausschuss (2001–2004)

Vorsitzender: Karl-Ulrich Mayer; Gert G. Wagner (ab 01/03)
Stellvertretender Vorsitzender: Hans-Jürgen Krupp

Mitglieder des Gründungsauschusses

Konstituierung des Gründungsauschusses zur Einrichtung des „Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten“

1. Berufungsperiode (2004–2006)

Datenzugänge öffnen

Vorsitzender: Gert G. Wagner
Stellvertretende Vorsitzende: Heike Solga

Mitglieder der 1. Berufungsperiode

  • Ausbau der Forschungsdateninfrastruktur
  • Verbesserung des Zugangs zu Bildungs- und Gesundheitsdaten sowie zu Unternehmens- und Finanzmarktdaten
  • Analysemöglichkeiten von Mediendaten und Kriminal- und Rechtspflegestatistik
  • Bildung im Erwerbsleben

2. Berufungsperiode (2006–2008)

Forschungsdateninfrastruktur sichern

Vorsitzende: Gert Wagner; Heike Solga (ab 02/08)
Stellvertretender Vorsitzender: Heike Solga; Eckart Hohmann (ab 02/08)

Mitglieder der 2. Berufungsperiode

  • Evaluierung der aufgebauten Forschungsdateninfrastruktur
  • Dauerhafte Etablierung der in Deutschland geschaffenen Dateninfrastruktur
  • Optimierung der bestehenden Kriminalstatistik
  • Bestandsaufnahme der Dateninfrastruktur in den Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften

3. Berufungsperiode (2008–2011)

Potentiale von Forschungsdaten aktivieren

Vorsitzender: Gert G. Wagner
Stellvertretende Vorsitzende: Petra Stanat; Notburga Ott (ab 12/09)

Mitglieder der 3. Berufungsperiode

  • Georeferenzierung von Daten
  • Empfehlungen für regionale Preisindizes und ein Mortalitätsregister in Deutschland
  • Zukunftsweisende Datenzugangsverfahren
  • Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Forschungsdateninfrastruktur für die Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften
  • Begleitung der Vorbereitungen zum Zensus 2011
  • Einrichtung des Ständigen Ausschusses Forschungsdateninfrastruktur (FDI)
  • Evaluierung des RatSWD durch den Wissenschaftsrat

4. Berufungsperiode (2011–2014)

Nachhaltigkeit etablieren

Vorsitzender: Gert G. Wagner
Stellvertretende Vorsitzende: Notburga Ott

Mitglieder der 4. Berufungsperiode

  • Disziplinäre Erweiterung des RatSWD
  • Langzeitarchivierung von Forschungsdaten
  • Archivierung und Datenschutz in der qualitativen Sozialforschung
  • Qualitätsstandards von Erhebungsinstrumenten
  • Suchmöglichkeit über das verfügbare FDZ Datenangebot
  • Europäische Entwicklungen der Forschungsdateninfrastruktur

5. Berufungsperiode (2014–2017)

Standards setzen

Vorsitzende: Regina T. Riphahn
Stellvertretender Vorsitzender: Stefan Bender

Mitglieder der 5. Berufungsperiode

  • Forschungsethische Grundsätze und Prüfverfahren
  • Qualitätssicherung der Forschungsdateninfrastruktur
  • Nutzungsorientierte Empfehlungen zum Datenschutz
  • Wissenschaftliche Leitlinien für Volkszählungen und Panelbefragungen
  • Nationale und internationale Vernetzung

6. Berufungsperiode (2017–2020)

Erfolgreiche Strukturen festigen

Vorsitzende: Regina T. Riphahn
Stellvertretender Vorsitzender: Stefan Bender

Mitglieder der 6. Berufungsperiode

  • Konsolidierung und Weiterentwicklung der Forschungsdateninfrastruktur
  • Digitalisierung in der Datenerhebung und -bereitstellung
  • Zugangswege zu Daten der amtlichen Statistik und Big Data schaffen und vereinfachen
  • Archivierung qualitativer Daten
  • Nachverfolgung vergangener Empfehlungen zur Kriminal- und Strafrechtspflegestatistik, zur Forschungsethik und zum Datenschutz

7. Berufungsperiode (2020–2023)

Vorsitzende: Monika Jungbauer-Gans
Stellvertretende Vorsitzende: Kerstin Schneider

Mitglieder der 7. Berufungsperiode

  • Beratung von Politik und Gesetzgeber
  • Neue Herausforderungen bei der Datenerhebung
  • Datenkulturwandel